Verein zur Osingdokumentation

Kulturerbe

Krautostheim im Ehegrund


Als die Franken(1) etwa im 7. Jahrhundert nach Christus vom Gollach- und Ehegau Besitz ergriffen(2), wurde auch der Ort Ostheim gegründet. Ostheim (Krautostheim) liegt im altbesiedelten Gebiet des Ehegrundes.
Um 750-779 wird das erste mal ein Ostheim urkundlich erwähnt zu diesen Zeitpunkt schenken die fränkischen Grundherrn Hiltebraht und Lismut dem Kloster Fulda ihre Besitzungen in Ostheim, Altheim und Herbolzheim.
Bereits 816 zählt der Ort zur Gründungsausstattung des Klosters Megingaudeshausen.
König Arnulf verleiht 888 seinen Verwaltungsbeamten Güter in Ostheim.
Adalberto zu Kottenheim hat 1169 Besitzungen in Ostheim, und besaß diesen Ort gemeinsam mit Würzburg. Um 1350 geht die Pest in Franken um.
Um 1372 übergibt Gerlach v. Hohenlohe die Lehenschaft über ein Haus zu Krautostheim.
1372 findet eine Pfarrei ihre erste Erwähnung in Krautostheim. Im späten 14. Jahrhundert erhielt der Ort den Zusatz "Kraut". Der Name Ostheim bezieht sich auf Herbolzheim (wegen der östlichen Lage zu Herbolzheim) da dort die Urpfarrei für das ganze Gebiet war.
1376 hat Friedrich v. Seckendorff-Rinhofen Besitzungen in Krautostheim. Der Ort ist ihm gegenüber Zehntpflichtig.
Seit 1408 haben die von Seinsheim auf Kottenheim das Centgericht in Krautostheim. Dieses ist kaiserlich privilegiert und wird 1410 durch Kaiser Rupprecht bestätigt. Die Cent erlosch um 1500 und wurde nach 1532 als Halsgericht Markt Bibart wieder erneuert.
Eine selbständige Pfarrei wird Krautostheim 1464.

Bereits 1470 wird in Krautostheim Kraut angebaut, dies geht aus Zehntbüchern hervor.
1525 Bauernkrieg(3): Das alte Schloß in Sugenheim und Seehaus wird vom "Bibarter Haufen" zerstört. Hohenkottenheim wird eingenommen. Nach Ende des Aufstandes mußte Krautostheim keine Entschädigung zahlen, da den Bauern das Vieh abgenommen wurde.
Die Reformation kam 1528. Der erste evangelische Pfarrer 1570.
1626-1631 und 1634-1649 Gegenreformation. 1649 Krautostheim ist wieder evangelisch.
Im zweiten Markgrafenkrieg (1552-1554) wird von Markgraf Alcibiades 1554 die Burg Hohenkottenheim zerstört.
Von den Vereinigten (Würzburg - Nürnberg) wird 1554 der Hohenlandsberg zerstört. Die Bilanz dieses Krieges: 170 Dörfer werden niedergebrannt, zwei Städte, drei Klöster, 19 Schlösser, 75 Herrensitze, 28 Mühlen, 28 Hammerwerke und 3000 Morgen Wald werden vernichtet.
Die erste Gemeindeordnung in Krautostheim ist von 1559. Die Erben der Seckendorff verkaufen 1576 ihren Anteil an Krautostheim an Georg Ludwig von Seinsheim zu Hohenkottenheim, Seehaus und Sünching.
Der 30-jährige Krieg kommt 1622 in den Ehegrund. Große Sterben durch die Pest (1622-1632).
Der Schultheiß Georg Neupauer samt Familie sucht 1622 Schutz in der Kirchenburg Rüdisbronn.
1627-1629 Pestjahre: 9 Beerdigungen aus Krautostheim. 1634 Schlimme Kriegsjahre mit Pest und Plünderungen. 1653 Exulanten aus Österreich kommen in den Ehegrund.
Nach dem 30-jährigen Krieg entstand eine Dorfbefestigung mit Torhäusern, die 1828 bereits wieder abgetragen waren.
Der erster Lehrer in Krautostheim kam 1660. Eine Schule besteht bereits seit 1580.
Von französischen Einquartierungen wird 1688 berichtet. 1709 Joachim von Seckendorff verkauft seine Lehensgüter in Krautostheim.
Räuberbanden machen 1753-1759 den Ehegrund unsicher.
Unter Verwendung des alten Chorturms wird 1774-1775 die Kirche neu gebaut. Kosten: 3895,- Gulden. Eine alte Kirche hat bereits seit dem 15. Jahrhundert bestanden. 1794 Religionsfrieden Herbolzheim - Krautostheim nach 114 Jahren Streit.
1795-1813 Große Last und Not durch ständige Einquartierungen. 3 Russen werden erschlagen. 1810 Krautostheim wird bayerisch. 1835 Das Pfarrhaus wird gebaut.
1849 Krautostheim hat 70 Häuser, 67 Familien mit 350 Einwohnern.
Die Feuerwehr, der Obst und Gartenbauverein werden 1880 gegründet.
Die Gründung des Darlehenskassenvereins war 1894.
Der Veteranen und Kriegerverein wird 1898 gegründet. Ein Zimmerstutzenverein wird 1900 gegründet. Bei einen Großbrand 1908 in Krautostheim brennen 1 Haus und 5 Scheunen ab.
Der erste elektrische Strom kommt 1911 nach Krautostheim.
Für Kriegszwecke müssen 1917 zwei Glocken abgegeben werden.
Das Sägewerk wird 1920 von Darlehenskassenverein gebaut.
Eine heute etwas unbekannte Persönlichkeit aus dem Deutschen Bankgeschäft stammt aus Krautostheim, Johann Leonhard Rummel, Sohn des Land- und Gastwirts Johann Michael Rummel. Hans Rummel wurde am 9. März 1882 als 8. Kind in Krautostheim geboren, besuchte die Realschule in Kitzingen und begann 1898 im Bankhaus seines Onkels in Würzburg eine Lehre. Von 1905-1918 war er bei der Bayerischen Staatsbank tätig, 1918 heiratet er und 1921 wechselte er zur Deutschen Bank in die Filiale Augsburg. Ab 1933 war er Vollmitglied des Vorstandes der Deutschen Bank. Hans Rummel begründete, durch seinen damals revolutionären Vorschlag, die Dreiteilung des Bankgeschäftes in die Sparten Kredit, Zahlungsverkehr und Effektenhandel, inzwischen ist dies banktechnisches Allgemeingut. Hans Rummel starb 1964 in Oberstdorf.
Von 8 Bauern wird 1920 eine Sauerkrautfabrik gebaut, erweitert wird die Fabrik 1924. Im Ried, auf den schwarzen Seekreideböden wurde seit alters her Kraut angebaut. An den Krautanbau erinnert heute nur noch der Name des Ortes.
1936 Einleitung der Flurbereinigung
Im September 1937 wurde ein Hitlerjugend-Heim eingeweiht, es war das ehemalige Gemeindehaus das in der nähe des jetzigen Dorfhaus gestanden war.
Durch die Raiffeisengenossenschaft wurde im November 1937 eine Kartoffeldämfkolonne angeschafft. Im gleichen Monat wurde auch der Brandweiher gegenüber der ehemaligen Dorfmühle an der Dorfeinfahrt von Humprechtsau her angelegt.
Im April 1940 wurde für die Hitlerjugend an der Nordflanke des Osings, rechts der Straße die an der Biogasanlage zu Osing führt ein Schießstand errichtet.
Am 12. April 1945 Einmarsch der Amerikaner, Tiefflieger töten Karl Benz auf dem Acker. Der 2.Weltkrieg fordert 28 Kriegstote von Krautostheim. Flüchtlinge kommen ins Dorf.
Der Beregnungsverein wird 1951 gegründet. 1953 Ein Leichenhaus wird gebaut. 1954 wird die Kirche renoviert. 1958 wird ein neuer Schulsaal gebaut.
1972 Gebietsreform, Krautostheim kommt zu Sugenheim(4).
Ein neues Pfarrhauses wurde 1978 gebaut. 1990 Beginn der Dorferneuerung.
Im Jahre 2000 hat Krautostheim 31 Höfe, davon 7 Haupterwerbsbetriebe.
2002 Abschluß der Dorferneuerung und der zweiten Flurbereinigung.

Hier geht es zu der Website von Krautostheim mit örtlichem Veranstaltungskalender.


'Die Kalte Eiche' Brückenwaage des Dahrlehnskassen-Verein Denkmal zur 'Neuordnung in Dorf und Flur 1990-2002' Die Kirche, erbaut 1774-1775 (Chorturm aus dem 15.Jahrhundert) Das Dorfhaus und der Dorfladen Alte Postkarte, Gruß aus Krautostheim Alte Postkarte, Gruß aus Krautostheim 'Die Kalte Eiche' Alte Postkarte 'Gruß aus Krautostheim' Anlieferung der Krauternte